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Begabungsbezogene Förderung mit digitalen Geomedien in der Grundschule

V. Schenk, A. Jahreiß

Begabungsbezogenes Lernen und digitales Unterrichten gewinnen in der pädagogischen Diskussion zunehmend an Bedeutung. Best-Practice-Beispiele, die sich an einem der beiden Leitbilder orientieren, finden sich für fast alle Fächer und Schularten. Dagegen sind Lehr-Lern-Arrangements, die eine begabungsbezogene Förderung unter Verwendung digitaler Medien anstreben, eher noch selten entwickelt. Im Folgenden werden zu diesem Zweck zwei Geomedien für den Einsatz im Grundschulunterricht vorgestellt.

Was sind digitale Geomedien?

Unter digitalen Geomedien verstehen wir in Anlehnung an GÜNTHER & JAHREISS (2019) Medienträger oder Medien, die in digitaler Form raumbezogene Daten bzw. Informationen liefern oder diese weiterverarbeiten. Hierzu zählen nicht nur digitale räumliche Orientierungsmittel wie beispielsweise Luft- und Satellitenbilder, GPS-Empfänger bzw. Navigationsgeräte, Karten und Globen oder geographische Informationssysteme (GIS), sondern in einem weiteren Sinn alle digitalen Tools, die zur Gewinnung, Strukturierung, Verarbeitung, Generierung und Präsentation geographischer Informationen oder Daten herangezogen werden können. Dies gilt für sämtliche Anwendungsfelder der digitalen Geomedien, vor allem aber auch für ihre Nutzung im Unterricht.

Gerade in der Grundschule sollte die Bedeutung digitaler Geomedien nicht unterschätzt werden, denn sie gehören bereits zum Alltag der Schülerinnen und Schüler. Ihre zweckbestimmte Anwendung im reflexiven, altersgemäßen Umgang ist Teil der Medienbildung bzw. Digitalen Bildung wie sie das Fachprofil des Heimat- und Sachunterrichts als übergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel fordert (vgl. LehrplanPLUS Grundschule).

Ein zukunftsweisender Heimat- und Sachunterricht thematisiert folglich nicht nur analoge Orientierungsmittel wie beispielsweise Karte und Kompass, sondern bezieht digitale Geomedien aller Art in den Lehr- und Lernprozess ein (vgl. HELL 2015, 2019, SCHMEINCK 2013, KRAUTTER 2015). Doch ist es möglich, solche digitalen Geomedien unterstützend bei der begabungsbezogenen Förderung einzusetzen?

 

 

 

Begabungsbezogenes Lehren und Lernen bei geographischen Themen

Es liegt in der Natur der Sache, dass geographische Themen aufgrund der zahlreichen zu berücksichtigenden Zusammenhänge im Wechselgefüge von Mensch und Umwelt meist als kompliziert und in kartographischen Darstellungen oft als komplex empfunden werden. Ihre Durchdringung und das Ableiten von Erkenntnissen erfordern verschiedene Formen der gedanklichen oder technikgestützten Auseinandersetzung und der Informationsverarbeitung. Beides gelingt umso besser, wenn erstens mehrere solcher Beschäftigungs- bzw. Verwertungsarten genutzt und/oder zweitens sie besonders intensiv oder bevorzugt angewandt werden. In diesem Sinne kann man bei erfolgreicher Bewältigung – pragmatisch vorgehend – einerseits von geographisch relevanten Begabungen und andererseits von geographisch begabten Personen sprechen.

Für eine Unterrichtsgestaltung, die begabungsbezogenes, geographisches Lernen initiiert, eignet sich als theoretische Grundlage die Orientierung an verschiedenen Lernstilen, so wie es UHLENWINKEL (2012) vorgeschlagen hat. Aus der angelsächsischen Literatur übernommen, definieren sich Lernstile – im Gegensatz zu den eher bekannten Lerntypen – nämlich nicht über die Informationswahrnehmung mit unterschiedlichen Sinnen, sondern über die oben schon erwähnten Formen der gedanklichen oder instrumentellen Auseinandersetzung bzw. Verarbeitung von Informationen.

Bei der Entwicklung von Lehr-Lern-Arrangements zu geographischen Inhalten sind vor allem „die vier Lernstile verbal-sprachlich, mathematisch-logisch, räumlich-visuell und kinästhetisch-physisch relevant:

  • Der verbal-sprachlich Lernende bevorzugt zur Informationsaufnahme, -verarbeitung und Ergebnisdarstellung textgestützte Medien oder Daten und favorisiert kommunikative Denkprozesse.
  • Der mathematisch-logisch Lernende setzt sich mit Zahlen, Mustern und Strukturen auseinander und wird von logischen Denkprozessen geleitet.
  • Der räumlich-visuell Lernende verarbeitet Informationen über bild- oder kartengestützte Medien bzw. Daten und untermauert seine Denkprozesse durch Zeichnungen oder Orientierungsskizzen.
  • Der kinästhetisch-physisch Lernende greift auf Gegenstände bzw. Modelle zurück und entwickelt seine Denkprozesse über Bewegung, Tätigkeit, teilweise auch mit Körpersprache.“ (zit. nach GÜNTHER & JAHREISS 2016)

Untersuchungen haben ergeben, dass Schülerinnen und Schüler nicht auf alle diese Lernstile zurückgreifen, sondern sich Vorlieben bzw. Stärken ausbilden (vgl. dazu Uhlenwinkel 2012, S. 336-338 und 2013, S. 42-43). Die Lernergebnisse der Kinder sind deshalb selten gleich oder gleichwertig. Eine Begabungs- und Begabtenförderung im Rahmen von Unterricht mit geographisch relevanten Inhalten muss diesen Erkenntnissen folgend die Weiterentwicklung derartiger Stärken, aber auch den Ausgleich von schwächer ausgeprägten Verarbeitungsmöglichkeiten im Blick haben (Abb. 1). Sie steht dabei nach GÜNTHER & JAHREISS (2016) in einer langen Tradition der Erprobung und Systematik unterschiedlicher Formen der unterrichtlichen Binnendifferenzierung mit individuell zu betrachtendem Lernfortschritt und setzt auf ein geeignetes Methodenspektrum.

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Abb1
(Abb. 1)

 

Zwei Beispiele

Auf welche Weise nun digitale Geomedien beim Ausbau der Stärken und Abbau von Schwächen herangezogen werden können, sollen zwei Beispiele verdeutlichen, die Möglichkeiten zur Differenzierung eröffnen. Sie lassen sich im Heimat- und Sachunterricht der Jahrgangsstufen 3/4 einsetzen und in Sequenzen zum Lernbereich „HSU3/4 5.1 Räume wahrnehmen und sich orientieren“ (vgl. LehrplanPLUS Grundschule) einbinden.

 

 

 

  1. Beispiel: digitale Lerntheke zur Förderung unterschiedlich ausgeprägter Lernstilbereiche

Das Konzept der digitalen Lerntheken (vgl. KLINGE & KARA 2017 und „halbtagsblog“ mit vielen Beispielen, Tutorials und Vorlagen) lässt sich für die Entwicklung und den Einsatz digitaler Geomedien in der Grundschule nutzen. In unserem Beispiel werden für die Kinder vier verschiedene Zugänge in Form von Tipps geschaffen, um geographische Informationen auf einer Karte im Diercke Grundschulatlas 2010 (bei entsprechender Anpassung auch andere Atlanten für diese Schulart möglich) begabungsorientiert verarbeiten zu können: 

  • Tipps mit Zahlen oder Rastern für mathematisch-logisch Lernende,
  • Tipps mit Skizzen oder Bildern für räumlich-visuell Lernende,
  • Tipps zum Bewegen oder Ertasten für kinästhetisch-physisch Lernende   und
  • Tipps zum Lesen oder Hören für verbal-sprachlich Lernende

 

 

 

Unser speziell entwickeltes Geomedium „Der Tresorraum im Haus einer berühmten Ente“ (Abb. 2) stellt insgesamt sechs Aufgaben zusammen. Ihre Bewältigung verrät den Kindern nicht nur den Wohnort dieses als Millionär bekannten Tieres, sondern zusätzlich den Zahlencode für seinen Tresor. Bei Betätigung eines der vier Lernstil-Buttons erscheint zur optimalen Verarbeitung der geographischen Informationen eine Tippkarte, z.B. mit Angaben zum Planquadrat/Suchgitter, mit einer vereinfachten Skizze des Kartenausschnittes, mit einer Hilfestellung zum Nachspuren mit dem Finger oder mit einem Podcast. Eingeführt mit einer motivierenden Erzählung über eine berüchtigte Räuberbande, die den Tresor knacken möchte (PDF1), lässt sich das Geomedium vielseitig und je nach Förderintention (vgl. dazu Abschnitt „Wie gelingt eine Förderung?“) in einem adäquaten Lernsetting einsetzen. Anschließend werden Leistungsstand und Entwicklungspotenzial mit einem vorbereiteten Fragebogen (PDF2) evaluiert. 

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Abb2Abb. 2

 

 

Zum Downloaden stehen eine Version der Lerntheke „Räuberbande“ für Lehrkräfte (Räuberbande.pptx) und eine Variante für Schülerinnen und Schüler (Räuberbande.ppsx) sowie die „Vorlage“ zur Entwicklung eigener begabungsorientierter digitaler Medien (Vorlage.pptx), eine hierzu verfasste Kurzanleitung (PDF3) und technische Tipps zum Ein- bzw. Ausblenden von Funktionen (PDF4) zur Verfügung.

 

 

  1. Beispiel: LearningApp-Matrix zur Förderung innerhalb des räumlich-visuellen Lernstilbereichs

Ähnlich wie mit der Software „H5P“ können auch mit der Plattform „LearningApps.org“ nach einer kostenlosen Registrierung multimediale und interaktive Lernbausteine (Apps) online erstellt werden. Mit selbsterklärenden Tools bzw. Vorlagen lassen sich Aufgaben in verschiedenen Formaten erzeugen und in eigene Lernsettings einbinden. Schülerinnen und Schüler können diese Lernmodule ohne eigene Registrierung über einen Link oder QR-Code nutzen. Ein großer Vorteil bei ihrer Generierung mit „LearningApps“ besteht in der Möglichkeit, mehrere Bausteine zu einem größeren Themenfeld in einer „App-Matrix“ übersichtlich zusammenzufügen. Gerade das macht sie für eine begabungsbezogene Förderung mit Differenzierungsangeboten besonders interessant.

 

 

 

Unser Beispiel bündelt in einer derartigen „App-Matrix“ verschiedene Lernmodule zum Themenfeld „Wie können wir Berge auf Karten darstellen?“ (Abb. 3). Sie sind mit zunehmender Komplexität von links nach rechts angeordnet und fördern die Informationsverarbeitung in unterschiedlicher Weise innerhalb des räumlich-visuellen Lernstilbereichs. Als Apps stehen zur Verfügung:

  • „Welcher Berg ist es?“: Die Aufgaben schärfen den Blick für „Vereinfachungen“, indem Fotos von Bergmodellen schlichten Zeichnungen der Landschaftsformen zuzuordnen sind.
  • „Höhenlinien auf Karten“: Diese App fördert die gedankliche „Verebnung“. Es werden passende Paare gebildet. Einerseits stehen Skizzen mit der Seitenansicht einer Bergformation und andererseits Draufsicht-Zeichnungen mit Höhenlinien zur Verfügung.
  • „Kennst du dich mit Höhenlinien aus? Richtig oder falsch?“: Bei den kognitiv fordernden Ankreuzaufgaben wird die Korrektheit einer geographischen Aussage überprüft. Dazu sind sowohl eine bereits entwickelte räumlich-visuelle Vorstellungskraft als auch die Anwendung von lediglich indirekt vorgegebenen kartographischen Regeln notwendig.
  • „Bergrätsel für Experten“: Die besondere Herausforderung bei der Informationsverarbeitung liegt hier in der richtigen Zuordnung von „Höhenlinien-Karten“ und kleinen Rätseltexten mit entsprechenden Bergbeschreibungen. Ohne weitere Hinweise müssen nicht nur kartographische Regeln und Gesetzmäßigkeiten angewandt, sondern auch fachliches Wissen mehrperspektivisch abgerufen und in Beziehung gesetzt werden.

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Abb3

Abb. 3

 

Nach dem Einstieg mit dem Video „Wir planen eine Wanderung“ wird das als „App-Matrix“ gestaltete Geomedium (Link zum Aufrufen) je nach Förderintention eingesetzt. Rein technisch können in dieser Phase verschiedene App-Kombinationen herangezogen werden, die über das „Überschreiben“ und Speichern mehrerer Matrix-Versionen sowie das Löschen nicht benötigter Lernbausteine generiert werden. Auf diese Weise passt die Lehrerin oder der Lehrer das Geomedium für den jeweiligen Förderbedarf an und steuert den Prozess. Am Ende der Unterrichtseinheit kommen alle Schülerinnen und Schüler im Sitzkreis zusammen und tauschen sich über ihren Lernfortschritt aus. Die Lehrkraft macht sich begleitend Notizen, die sie als Grundlage für individuelle Fördergespräche heranziehen kann. Die Unterrichtseinheit lässt sich erweitern mit dem Diercke Grundschul-Globus. In der digitalen „Wanderkarte Döbraberg“ zeichnen die Kinder verschiedene Wege für die im Video erwähnten unterschiedlichen Interessensgruppen innerhalb der Klasse ein.

 

 

 

 

Wie gelingt eine Förderung?

Die zwei Geomedien-Beispiele stellen zunächst einmal nur das „digitale und inhaltliche Gerüst“ für eine unterrichtliche Nutzung bereit. Die begabungsorientierte Förderung der Kinder steuert die Lehrkraft über passgenaue Lernsettings. Tutoring und Mentoring sind in individueller Abstimmung und Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern dabei wesentliche Aufgaben und leiten die Entscheidung über konkrete unterrichtliche Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten der vorbereiteten digitalen Geomedien. Als Lern- und Förderformate bieten sich an:

  • Freie Wahl der Herangehensweise 

Eine offen gehaltene Aufgabenstruktur stellt eine interessante Herausforderung für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler dar. Sie sind in der Lage, sich selbst einen Lösungsweg zu bahnen, erkennen aber auch, wenn ein Rat benötigt wird. Manche von ihnen suchen allerdings nicht den „kognitiven Kick“ und möchten möglichst bequem und ohne Anstrengung zu einem Ergebnis gelangen. Damit sie nicht sofort zu Hilfsmitteln oder Tippkarten bzw. zu einer weniger anspruchsvollen Verarbeitungsmethode greifen, können gezielte Unterstützungs- und Übungsimpulse die inhaltliche Auseinandersetzung steuern.

  • Gezielter Einsatz von Unterstützungs- und Übungsimpulsen

Ein großer Vorteil der vorgestellten digitalen Geomedien besteht im Zu- bzw. Abschalten von Funktionen oder im problemlosen Wechseln zwischen verschiedenen Apps. Am Beispiel der digitalen Lerntheke mit Tippkarten lässt sich verdeutlichen, wie dies in spielerischer Weise eine begabungsbezogene Förderung unterstützt. Verlinkungen der Buttons können leicht gelöst und später wieder gesetzt werden. So wird zielgerichtet eine Art individuell anpassbares „Nutzungsleitsystem“ erzeugt, um Stärken weiter ausbauen oder schwächer ausgeprägte Verarbeitungsformen zu fördern. Die Aufgaben der digitalen Lerntheke bauen nicht zwingend aufeinander auf, so dass auch eine Auswahl bei der Bearbeitung getroffen werden kann. Das kommt Schülerinnen und Schülern entgegen, die für die geistige Durchdringung vergleichsweise etwas mehr Zeit benötigen. Sie lösen nur bestimmte Aufgaben in ihrem individuellen Lerntempo, die anderen Aufträge sind blind gesetzt. Ähnliche Vorgehensweisen sind bei einer Matrix mit LearningApps möglich.

  • Wechselnde Kooperationspartnerschaften

Während im Distanzunterricht die vorgestellten digitalen Geomedien eher in der Einzelarbeit zur Anwendung kommen, lassen sie im Präsenzunterricht kooperative Arbeitsformen zu. Im Sinne der Begabungs- und Begabtenförderung sind wechselnde Partnerschaften mit homogenen oder heterogenen Gruppierungen erfolgversprechend. Solche Kombinationen und vor allem ihre eingeplante Variation fördern einerseits die soziale Kompetenz bei gegenseitiger Unterstützung, Kontakt- bzw. Teamfähigkeit. Andererseits erfahren besonders begabte Schülerinnen und Schüler darüber hinaus einen kognitiven Ansporn und können Stärken ausbauen. Somit liegt der Fokus nicht nur auf einer fachspezifischen Förderung im verbal-sprachlichen Lernstilsektor, sondern auch auf einer im sozialen Bereich.

Die genannten Lern- und Förderformate sind je nach Bedarf zusammenzustellen. Um diesen zu bestimmen, müssen in den Lernsettings allerdings immer wieder „Treffpunkte“ vereinbart werden. Hier verabreden sich die Kinder mit der Lehrerin oder dem Lehrer, um über ihren persönlichen Entwicklungsstand zu reflektieren, das weitere individuelle Vorgehen zu besprechen oder auch einmal eine technische Schwierigkeit zu beheben.

Mehrwert derartig gestalteter Geomedien

Die vorgestellten Beispiele digitaler Geomedien fordern in motivierender, spielerischer Weise die Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung und Beschäftigung mit geographischen Inhalten heraus. Sie helfen, eine gewisse Materialien- und Medienflut in ausschließlich „analog“ bereit gestellten Lerntheken oder Lernwerkstätten einzudämmen und bieten gleichzeitig eine multimediale bzw. interaktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand. Dies besonders, wenn es im geographischen Kontext nicht speziell um die Entwicklung von motorischen Fähigkeiten oder um besondere haptische Erfahrungen mit originalen Gegenständen geht. Derartige Geomedien sind im Präsenz- und im Distanzunterricht meist gleichermaßen einsetzbar, lassen sich für viele geographische Themen mit überschreibbaren Vorlagen selbst entwickeln und auch auf andere Fachbereiche übertragen.

Sie selbst können allerdings nur eingeschränkt fördern, denn sie vermögen lediglich den „digitalen Rahmen“ für eine begabungsbezogene Weiterentwicklung der Kinder bereit zu stellen. Wie dieser ausgefüllt wird, liegt in der Hand der Lehrkraft. Ihre Aufgabe ist es, aus der Vielfalt der technischen Möglichkeiten für das einzelne Kind oder für bestimmte Lerngruppen passgenaue Anwendungs- und Kooperationsformen auszuwählen. So lassen sich entsprechende Förderformate generieren sowie Schülerinnen und Schüler auf ihren individuellen Entwicklungswegen begleiten. Digitale Medien – einmal erstellt – unterstützen dabei, schaffen Freiräume und zugleich Anlässe für entwicklungsrelevante Reflexion und Kommunikation. Sie können und dürfen aber nicht Lehrerinnen und Lehrer in ihrer pädagogischen Aufgabe der Förderung ersetzen.

Literatur

DIERCKE GRUNDSCHULATLAS (2010): Diercke Grundschulatlas. Bayern. Braunschweig (Westermann).

GÜNTHER, C. & A. JAHREISS (2016): Unterrichtsgestaltung mit begabungsbezogenen Differenzierungsmethoden in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. In: Besonders Begabte finden und fördern. Informationsportal der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen a.D. Link (letzter Aufruf Februar 2021):

https://besondersbegabte.alp.dillingen.de/index.php/unterricht/unterrichtsgestaltung/binnendifferenzierung/135-geographie-binnen

GÜNTHER, C. & A. JAHREISS (2019): Kompendium. Geographisches Lehren und Lernen in der Grundschule. Stichwort: Digitale Geomedien. In: Günther, C. u.a. (2019): Mit Kindern geographisch arbeiten. Geographische Kompetenzen in der Grundschule entwickeln (= Akademiebericht 519). 2. Auflage, Dillingen a.D. (ALP), S. 105-106.

HELL, S. (2015): Kommentar zum Fachlehrplan Heimat- und Sachunterricht. Lernbereich „Raum und Mobilität“. Jahrgangsstufen 1/2. In: Stückl, G. & M. Wilhelm (2015): Lehren und Lernen in der bayerischen Grundschule. Kronach, Köln (Link).

HELL, S. (2019): Analoge und digitale Orientierungsmittel. In: Günther, C. u.a. (2019): Mit Kindern geographisch arbeiten. Geographische Kompetenzen in der Grundschule entwickeln (= Akademiebericht 519). 2. Auflage, Dillingen a.D. (ALP), S. 35-36.

KLINGE, J.-M. & R. KARA (2017): Mit Lerntheken den Mathematikunterricht neu gestalten. Wroclaw (Independently published).

KRAUTTER, Y. (2015): Medien im Geographieunterricht nach lernförderlichen Kriterien auswählen. In: Reinfried, S. & H. Haubrich (Hrsg., 2015): Geographie unterrichten lernen. Die Didaktik der Geographie. Berlin (Cornelsen), S. 213-276.

SCHMEINCK, D. (2013): Elementare geografische Bildung in der Grundschule. Herausforderungen für den Sachunterricht. In: Grundschulmagazin 3 (2013), S. 8-9.

UHLENWINKEL, A. (2012): Binnendifferenzierung. In: Haversath, J.-B. (Mod., 2012): Geographiedidaktik. Theorie - Themen - Forschung. (= Das Geographische Seminar). Braunschweig (Westermann), S. 330-343.

UHLENWINKEL, A. (2013): Binnendifferenzierung. In: Rolfes, M. u.a. (Hrsg. 2013): Metzler Handbuch 2.0 Geographieunterricht. Ein Leitfaden für Praxis und Ausbildung. Braunschweig (Westermann), S. 39-45.

Links

Die folgenden Links wurden letztmals aufgerufen und geprüft im Februar 2021.

https://besondersbegabte.alp.dillingen.de/index.php/unterricht/unterrichtsgestaltung/binnendifferenzierung/135-geographie-binnen

https://halbtagsblog.de/schule/lerntheken/

https://halbtagsblog.de/downloads/lerntheken-2/downloads/

https://h5p.org/

https://learningapps.org/

https://learningapps.org/display?v=pb5ca7wct21

https://www.diercke-grundschule.de/globus.php

https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/hsu

https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachlehrplan/grundschule/3/hsu#26120